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Panasonic S5II Review - we don't need another hero


INHALT


Komplettes Review zum Download



Ich bekam vor kurzem einen Werbebrief eines bekanntes Foto-Onlineshops, in dem die Frage gestellt wurde, weshalb Fotokameras „irgendwie alle gleich aussähen“. Ja, auch die Panasonic S5II gleicht, zumindest auf dem ersten Blick, den Konkurrenzmodellen. Die Zeiten in denen Nikon ein Konzept von knallroten Kameras wagte, ist wohl eine Randerscheinung geblieben.

Zugegeben, ich könnte mir die neueste S5 auch nicht in Ferrari-Rot vorstellen, obwohl sie es sich leisten dürfte, sich einen Ferrari zu nennen:


24,2 MP CMOS-Kleinbildsensor Neuer Phasen-Autofokus mit Mensch/Augen + Tiererkennung 5-Achsen Bildstabilisierung OLED-Sucher mit 3,68MP 7,5cm komplett dreh- und schwenkbarer Monitor mit Touch 6K Video 120fps bei FullHD / 30fps bei 4K L-Mount Bajonett für Panasonic, Leica und Sigma-Objektive Serienbilder bis 30 Bilder in der Sekunde

um damit nur die Haupteigenschaften zu nennen. Wenn man ehrlich ist: die 120fps hatte damals schon die Sony A6300 und ein Phasen-AF mit Motiverkennung sind bei den Wettbewerbern seit Jahren gängig. Es ist nicht so, dass Panasonic die mit der S5II neue Standards bei den Fotokameras setzen würde. Doch vielleicht ist genau dass ihr größter Vorteil: anstatt eines der Superlative zu einem „Megalativ“ zu machen, bleibt Panasonic bei dem was auch bei ihren anderen Kameras zum Erfolg führte, nämlich praxistaugliche Werkzeuge zu bauen, die für praxisorientierte Fotografen, und nicht für einen Geschlechtsorgangrößenvergleich gedacht sind. Meist bezahlt man übersteigerte Features mit viel Geld, die Folgekosten, die durch Objektive entstehen, die das System ausreizen können, sind hier noch gar nicht mitberechnet. Die Panasonic S5II liegt, Stand 07/2023, in einem preislich attraktiven Mittelfeld, ohne dafür Kompromisse eingehen zu müssen. Im Gegenteil: z.B. das Öffnen des Bajonetts für die hervorragenden Objektive aus dem Hause Sigma ist eines der größten Pluspunkte der Kamera.


II HAPTIK


Die meisten Reviews beginnen mit der Analyse der Bildqualität und suchen dort nach genau den Steigerungen, zu denen kaum noch ein Fotokamera-hersteller in der Lage ist. Bildqualität ist vor allem eine subjektive Empfindung und abhängig von der Frage was, mit welchem Objektiv und bei welchen Lichtverhältnissen fotografiert wird, letzteres trägt zum größten Teil dazu bei, ob man von einer hohen Bildqualität sprechen kann.

Weshalb ich die Haptik allem voran stelle, liegt genau daran: erst wenn ich die Kamera gerne in die Hand nehme, mich von ihr abgeholt, unterstützt und angespornt fühle, bin ich überhaupt erst in der Lage besagte Qualität zu erzeugen. Panasonic betriebt hier eine sehr konsequente Modellpolitik, die, vor allem wenn man früher schon mit Produkten der Marke gearbeitet hat, jedes Mal ein „Zuhause“ Gefühl erzeugt. Für mich als intuitiven Fotografen, der vor einer fotografischen Aufgabe ungern Menüs und Symbole auf den Einstellrädchen studieren möchte, ist die S5II genau das Werkzeug, das mich abholt.


Abb. 1 – Panasonic S5 und Panasonic S5 II

Stand ich doch vor Kurzem erst in der späten Nacht auf dem Feld, um den neuen Sternen-AF zu testen, und brauchte mich nur an vergangene Zeiten mit meiner damaligen G81 erinnern, um zu wissen, wie ich beispielsweise den Nachtmodus aktivieren kann. Ich hatte mehr damit zu tun Stechmücken abzuwehren, als die Kamera zeitaufwändig einstellen zu müssen.

Das bedeutet aber nicht, dass die S5II alles automatisch macht und die Freude an der Fotografie damit verloren ginge. Die Kamera ist ein sehr guter Kompromiss aus der Möglichkeit sich bei einer Aufgabe helfen zu lassen und auch alles bis in das kleinste Detail manuell einstellen zu können.

Hier sei z.B. das „Q“ Menü lobend erwähnt, das auf Knopfdruck die wichtigsten Funktionen zusammengefasst zur Verfügung stellt, gleichzeitig aber eine individuelle Konfiguration besagter Einstellungen zulässt. Desmond Llewelyn wäre von diesem Menü sicher auch angetan gewesen.

Ein Wahlrad, Joystick und die beiden frei konfigurierbaren Einstellräder für Blende und Zeit sind für mich unverzichtbare Werkzeuge geworden, insbesondere wenn man schnell durch Bilder „durchscrollen“ möchte oder den AF-Punkt in die hinterste Ecke versetzen möchte und sich dann über genau diese 1% Schärfe im gesamten Bild freut.

Ja, Fotografen sind schon manchmal ein bisschen komisch. Ob man den Monitor mit den Fingern bedienen möchte, ist vielleicht eine Präferenzfrage, Fakt ist, dass die Nasenspitze leider im Touch-Modus immer als unfreiwilliger Finger wirkt, ich war noch nie ein Freund von Touchscreens, ausgenommen auf dem Smartphone, deshalb bleibt diese Möglichkeit bei mir grundsätzlich ausgeschaltet. Viel wichtiger ist die freie Beweglichkeit des Monitors, was nicht nur beim Vloggen unverzichtbar ist, sondern auch bei perspektivisch ungewöhnlichen Standpunkten während der Fotografie, bei denen der Sucher nicht mehr zum Einsatz kommen kann. Egal wo ich liege oder auf der Leiter stehe – ich sehe mein Motiv hochaufgelöst- Das macht Panasonic einfach gut.


Abb. 2 – Panasonic S5 und S5 II mit Panasonic und Sigma-Objektiven


Apropos Sucher: die Steigerung auf fast 4 Millionen Bildpunkte ist ein nice to have, insbesondere wenn man manuell fokussiert oder in der Makrofotografie die kleinsten Details erkennen möchte. Panasonic ist hier auf dem Niveau des Konkurrenzmodells A7IV aus dem Hause Sony angekommen. Wenn man möchte, kann man sich noch alle möglichen Informationen anzeigen lassen, irgendwann erinnert das Sucherbild dann aber eher an eine Excel-Tabelle. Die vielleicht praktischste Neuerung ist der eingebaute Lüfter. Diese eingebaute Kühlschrank soll einer Überhitzung der Kamera zuvorkommen. Gerade bei massiven Datenmengen, die bei 6K/4K erzeugt werden, vielleicht noch in Kombination mit einer hohen Temperatur der Arbeitsumgebung, schalten die meisten Kameras einfach ab. Ich erinnere mich ungern an Zeiten mit meiner A6300, die schon nach wenigen Minuten Schnappatmung bekam. Unvergessen sind die Szenen, in denen sich die Alpha den Platz mit dem Energydrink im Kühlschrank teilen musste. Bei einem Testshooting bei 37 Grad Außentemperatur und Dauereinsatz behielt die S5II tatsächlich einen kühlen Kopf. Und das Geräuschlos. Gute Idee, Panasonic.


Abb. 3 – Lüfterschlitze des neu verbauten, geräuschlosen Kühlers


Vielleicht noch ein Wort zum Gewicht. Die Kamera wiegt um die 700 Gramm, ähnlich wie bei den meisten Wettbewerbern im Kleinbildsektor, vorbei sind die Zeiten, in denen die Gehäuse der Vollformatkameras groß und schwer waren, nur Nikon leistet sich hier mit seinen neuesten Modellen einen BicMac. Erst mit Kombinationen wie mit dem Sigma 105mm f1.4 und Batteriegriff wird die Panasonic zum Schwergewicht. Das Problem des Gewichts bei Kleinbild liegt an der Bauweise der auf den Sensor gerechneten Festbrennweiten mit hoher Lichtstärke. Das ist Physik und lässt sich nicht ändern.

Man kann jedoch auch ein extrem handliches und leichtes Werkzeug für Reise- oder Dokumentationsfotografie mit der S5II haben, zum Beispiel mit dem hervorragenden 20-60 Kit, für Portraitfotografen sei als Leichtgewicht das hauseigene 85er erwähnt, dass weitaus weniger auf die Waage bringt wie das Äquivalent von Sigma.

Panasonic ist kein Underdog oder Nischenhersteller, das zeigt sich vor allem in der Kooperation mit großen Unternehmen wie Sigma. Die herausragenden Objektive des Herstellers ohne Adapter oder andere Umstände auf das L-Mount anzubringen, ist ein Vorteil, den einige Wettbewerber bislang nicht anbieten. Der ausgezeichnete Ruf der Leica-Objektive ist in der Fotografenwelt unbestritten, hier eröffnet sich nochmal ein sehr großer, wenn auch sehr teurer Objektivpark. Wer auf den Gelbeutel achten muss, greift zur Hausmarke – Panasonic erweitert das Portfolio hier ständig. Die Gläser sind ein sehr guter Kompromiss aus Qualität und Budget. Das L-Mount wird von einigen anderen Herstellern bedient, gerade wer gerne manuell fokussiert oder Speziallinsen sucht, wird bei TTArtisan, LAOWA oder Viltrox fündig, um nur einige zu nennen. Die bei Blitzfotografen sehr beliebte Marke GODOX wird ebenfalls von Panasonic unterstützt – kommt man von der MFT-Linie, kann man seine Blitzausrüstung ebenfalls für die S5II ohne Einschränkung nutzen.

Abschlüsslich zum Thema Haptik sei noch lobend erwähnt, dass der Batteriegriff des Vorgängermodells auch auf die S5II passt und 100% kompatibel ist – keine zusätzlichen Folgekosten, dafür mehr Grip und Ausdauer. So muss das sein.


Abb. 4 – Panasonic S5 II mit Batteriegriff und Godox X2T-O Fernauslöser




II BILDQUALITÄT


Wie eingangs erwähnt – Bildqualität ist vornehmlich eine subjektive Empfindung. Dies wird deutlich, wenn heute häufig von „tollen Bildern, die mein Handy macht“ gesprochen wird. Das Missverständnis liegt hier im wahrsten Sinne auf der Hand: gestochen scharfe Fotos bei optimalen Lichtbedingungen hat erstmal mit Bildqualität nicht viel zu tun. Es steht außer Frage, dass die Smartphones heutzutage genau das können – und auch immer mehr bei Schwachlicht leisten. Jedoch führt das am Thema vorbei, denn spätestens wenn ein ausgebrannter Himmel oder hochkontrastreiche Motive selbst die KI im Gerät überfordern, ist die Stärke eines guten Sensors gefragt, und solch einen findet man in der S5II.

Der Dynamikumfang ist hier eines der Qualitätsmerkmale. Es gilt sowohl über- als auch unterbelichtete Partien im Foto in der RAW-Entwicklung wieder her zu stellen bzw. nachzubelichten, um die Verhältnisse auszugleichen, ähnlich wie es unser Auge tut. Ich war selbst seinerzeit von einer guten Leistung des wesentlich kleineren MFT-Sensors in der G9 angetan, erwartungsgemäß liefert die S5II hier herausragende Ergebnisse: detaillierte Zeichnung sowohl in den Tiefen als auch in den Lichtern, und das ohne große Farbabrisse.

Weshalb ein möglichst hoher Dynamikumfang so wichtig ist, zeigt sich nicht nur in der Architekturfotografie, wenn die Kontrastverhältnisse in flächigen Bereichen ausgeglichen werden müssen.

Abb. 5 – Unvorhergesehene Lichtverhältnisse in der Konzertfotografie



(Abb. 6 + 7 – Dynamikausgleich in der Architekturfotografie)

Insbesondere bei unvorhergesehenen bei sich permanent wechselnden Lichtverhältnissen muss der Fotograf sich darauf verlassen können, dass eine nicht umgehbare Über- oder Unterbelichtung in bestimmten Bildbereichen später in der Bildentwicklung wieder rückholbar ist, oder noch genügend Reserven in der Zeichnung hat. Die Panasonic S5II bietet hier einen enormen Dynamikumfang an, der auch feinste Details nachträglich wieder sichtbar werden lässt.


Ein völlig überbelichtetes Bild kann die Kamera jedoch nicht mehr retten, dazu ist aber auch keines der Wettbewerber in der Lage. Wichtig ist nur zu wissen, dass bei ETTR-Belichtungen noch beeindruckend viel Reserve vorhanden ist.


(Abb. 7 + 8 – ETTR Belichtung)


Jedoch ist nicht immer genügend Licht vorhanden oder die korrekte Belichtung würde ein Stativ benötigen, das zwar zu jeder Fotografenaus–rüstung gehört, jedoch nicht immer beim Fotoshooting dabei ist. Die S5II bietet hierfür eine Bildstabilisierung bis zu 6,5 Blendenstufen, das ist vor allem dann praktisch, wenn allein die Brennweite des Objektivs kurze Verschlusszeiten einfordert, um das Bild nicht zu verwackeln.

Objektive wie das Sigma 105mm f1.4 profitieren hier von der In-Body-Stabilisation der S5II (IBIS). Im Regelfall sollte man mit diesem großen und schweren Glas nicht unter 1/200 fotografieren, mit der Panasonic schaffe ich hier sogar 1/100 ohne zu verwackeln. Eine ruhige Hand vorausgesetzt.

Die Bildstabilisierung merkt man vor allem beim Videodreh, die Footages aus der Hand wirken ausgeglichen und sehr ruhig. Ein Gimbalersatz ist das jedoch nicht und horizontale Kamerafahrten sollte man trotzdem weiterhin mit einem Slider machen.

Muss ich jedoch die Belichtung mit einem hohen ISO-Wert kompensieren, sollte der Sensor so wenig wie möglich rauschen. Bildrauschen ist an sich erstmal kein Störfaktor (allein der Charme eines von Filmkorn durchzogenen Fotos kann ein attraktives Stilmittel sein), jedoch setzt früher oder später ein Detailverlust ein, bei der S5II geschieht dies aber erst bei recht hohen ISO-Werten.

Fotografiert man ein statisches Motiv bei schwachen Kontrastverhältnissen (die Gegenstände dienen als zufällige Auswahl und sind natürlich nicht repräsentativ) und schraubt man in der Automatik die ISO-Werte nach oben, fällt bis ISO800 kein signifikanter Detailverlust auf.

(Abb. 9 – ISO800)

Ein Grenzwert ist ISO1600, hier könnte bei Pixelverliebten das erste Naserümpfen einsetzen. Ab ISO3200 und aufwärts muss man dann mit sichtbarem Rauschen rechnen,

ab ISO6400 auch mit Detailverlusten.

Abb. 10 – ISO6400

Panasonic bietet für die S5II einen Maximalwert von ISO51200 an, hier rauscht es natürlich gewaltig. Für die sozialen Netzwerke taugt das jedoch nach wie vor, zumal es dort meist nicht primär auf Bilddetails ankommt und man durch die Reduktion der Bilddimension um die 80% auch starkes Rauschen ausgleichen kann.

Eine praxistaugliche Beurteilung von Bildrauschen kann man aber erst machen, wenn die Kontraste im Foto in der Nachbearbeitung bzw. Bildentwicklung im Konverter aufgehellt oder nachbelichtet werden müssen. Hier fällt ein Bildrauschen in den Tiefen oder ein Detailverlust in den hellen Partien viel schneller auf.

Abb. 11 – ISO1600 - gepushed


Abb. 12 – ISO3200 – gepushed


Abb. 13 – ISO6400 – gepushed


Auch hier zeigt sich, dass die S5II erst wieder ab ISO1600 beginnt Details zu verlieren, jedoch erst ab ISO6400 zum Nachteil der Bildqualität.

Natürlich setzt man bei solchen Szenen im Regelfall ein Stativ ein und belichtet lange bei niedrigen ISO-Werten, jedoch sind Fotografen häufig vergesslich und dann muss die kurze Verschlusszeit mit hohen ISO-Werten kompensiert werden. Dazu dient dieser Praxistest.


Alle Bilder daraus in Vollauflösung sind unter


zu begutachten.

Auch in der Galerie: ein Foto mit optimaler Belichtung, um die Bildqualität der Kamera bei Schwachlicht beurteilen zu können. Es ist eine Freude mit einem Kitobjektiv derart scharfe, farblich attraktive und detailtreue Fotos machen zu können.

Abb. 14 – Panasonic 20-60mm, 20mm, f11 / t=3sec / ISO100

Eine Beurteilung macht aber nur dann auch wirklich Sinn, wenn das Objektiv die Kamera auch in seiner Leistung unterstützt. Das ist bei dem wirklich sehr guten Kit 20-60mm oder dem Sigma 105mm f1.4 der Fall.

Aus meiner Erfahrung gibt es nicht viele Gläser für das L-Mount, die in Sachen Schärfe und Detailzeichnung stark schwächeln. Grundsätzlich gilt aber, dass ein Detailverlust bei hohen ISO-Werten früher einsetzt, wenn das Objektiv an sich schon schwach zeichnet.


Die Panasonic S5II ist hier auf einem sehr guten Level und braucht den Wettbewerb im Bereich Rauschverhalten nicht zu scheuen. Erst Spezialkameras wie die Sony AS-Reihe, bei denen die „nur“ 12-Megapixel massig Platz auf einem rückwärts belichtenden Kleinbild- Sensor haben, sind hier der Klassenprimus. Die Frage stellt sich bei welchen Einsatzgebieten man solche Nachtsichtgeräte braucht und ob die Investition in eine fast doppelt so teure Kamera Sinn macht.


Apropos spezielles Einsatzgebiet: bei diesem Fotoshooting waren es 37 Grad, eine gefühlte 1000-prozentige Lufttemperatur und eine tiefstehende Sonne, die sich imme wieder hinter grellen Wolken versteckte. Genau hier zeigen sich die Vorteile der Kamera im Bereich des Lüfters, des Dynamikumfangs und der hervorragenden Detailzeichnung, die in der Nachbearbeitung keine Abrisse oder Rauschen erzeugt.

Abb. 15 – Sigma 50mm f1.4 / f1.8 / t=1/1600


Abb. 16 – Sigma 50mm f1.4 / f1.4 / t=1/1000


II AUTOFOKUS


Panasonic setzte bislang auf einen reinen Kontrast-Autofokus bei ihren Kameramodellen, mit der S5II hat nun ein Phasen-Autofokus Einzug gehalten, was durchaus eine kleine Revolution bedeutet. Man kann sich jetzt nicht nur in die erlauchte Gesellschaft der Wettbewerber gesellen, man verlässt damit auch endgültig das bisher (wenn auch kontinuierlich verbesserte) Feld der kontrastbasierten Motivdetektion. Besagtes konnte bislang zu solchen Focus-Fails führen:

Abb. 17 – Panasonic S5, seltener Focus-Fail


Fairerweise gesagt: unscharfe Motive hat jede Fotografin und jeder Fotograf, und sind auch eher die Ausnahme. Ich habe jahrelang mit kontrastbasiertem Autofokus gearbeitet und recht wenige dieser Fails produziert. Das häufige Naserümpfen über den Kontrast-AF bei Panasonic und Olympus ist größtenteils ungerechtfertigt, lieber einen solchen Autofokus als einen Phasen-AF bei einer Spiegelreflex, der aber nicht sauber eingestellt ist und damit in den meisten Fällen Ausschuss produziert. Eine Eigenart bei dem Vorgängermodell S5 war aber, dass sie das Motiv mittels Menschen-/Gesichtsdetektion zwar erkannte, darauf jedoch nicht scharf stellte (sondern wie hier im Bild irgendwo an den Bildrand), dann aber trotzdem noch auslöste. Das ist mit der S5II nun vorbei – die Kamera erkennt die Person, stellt darauf scharf, und löst auch zuverlässig scharf gestellt aus.

Wie aber bereits gesagt: ein Phasen-AF ist kein überlegenes System oder gar ein Garant für 100% scharfe Fotos in jeder Situation. Ich hatte während eines Testshootings den Fall, dass die Kamera eine sich vor dem Modell befindliche Ähre weitaus attraktiver fand als das Hauptmotiv.

Abb. 18 – Panasonic S5II, Fokus auf Objekt vor dem Hauptmotiv


Und auch das Problem müsste jedem bekannt sein, und zwar egal mit welchem System gearbeitet wird: schiebt sich solch ein Störenfried plötzlich vor das Objektiv, muss jedes AF-System permanent neu berechnen. Ich kenne keinen Kamerahersteller, der zufällige Störquellen beim Scharfstellen stets problemlos ausblenden kann. Genau in solchen Situationen ist es gut zu wissen, dass die S5II eine Vielzahl an Möglichkeiten anbietet, die sich sekündlich verändernde Szenerie doch noch scharf stellen zu können. In diesem Fall war der Schwerpunkt-Einzel-AF die richtige Wahl, damit konnte ich der Kamera das Motiv quasi „erklären“ und fortan löste die Kamera, trotz der Ähre und anderen Störquellen fortan verlässlich auf das Motiv aus.


Abb. 19 – verlässliches Fokussieren trotz Störquellen mit Einzel-AF


Die Kamera ermöglicht in fast allen der AF-Modi eine Zuschaltung der Menschen/Gesichts/Auge und Tiererkennung mittels eines einfachen Tastendrucks. Das bedeutet man kann unabhängig vom AF-Modi zusätzlich entscheiden, ob man auf dem Foto eine Person/Tier priorisieren möchte.

Abb. 20 – AF-Modi der S5II


Die Kamera bietet einen Verfolgungsmodus, mehrere Automatiken in vordefinierten Bereichen und allein drei Möglichkeiten seinen Fokuspunkt selbst zu bestimmen. Letzterer aus der Reihe kann derart präzise gesetzt werden, dass man überspitzt gesagt einen der Millionen Pixel als Scharf bestimmen kann. Das ist natürlich das Mekka jedes Fotografen-Nerds.

Für die Peoplefotografen ist der AF-Gesamtbereich der wohl Praktischste: hier kann man sich mit aktivierter Menschenerkennung grundsätzlich darauf verlassen, dass das Motiv selbst bei Offenblende erkannt und scharf gestellt wird, das gibt Zeit und Ruhe sich auf die Komposition des Bildes zu konzentrieren. Das Motiv wird auch beim Kameraschwenk weiterhin erkannt und neu fokussiert.

Jedoch ist das kein „echter“ Verfolgungs-Autofokus, dieser wird bei sich (schnell) bewegenden Motiven gewählt. Meist stellt man die Kamera dann noch auf Serienbilderzeugung um. Ein Test der Funktion ergab bei optimalen Bedingungen brauchbare Ergebnisse.


Abb. 20 – Einzelbild aus Serie bei f2.2 und t=1/800 (Sigma 105mm f1.4)


Hier drehte sich das Fotomodell mehrfach um die eigene Achse. Die S5II erfasste das Motiv sicher. Die weitaus schwierigere Aufgabe als die Schärfe beizubehalten, war hier eines der Bilder aus der Serie heraus zu finden, auf dem das Modell in Pose und Gesichtsausdruck auch gut aussieht.

Keine Offenblende und schwarze Kleidung vor weißem Hintergrund erzeugen genügend Kontrast, damit die Kamera das Motiv sicher verfolgen kann. Anders sieht das jedoch bei kontrastarmen Szenerien aus, und wenn das Modell auf den Fotografen zukommt und sich nochmals dreht.

Abb. 21 – Serienbilder mit Verfolgungs-AF mit Offenblende (Sigma 50mm f1.4)


Bis auf wenige Frames sind hier keines der Bilder brauchbar, auch nach einer Wiederholung des Versuchs. Gerade für Sport- oder Wildlifefotografen klingt das nach einer schlechten Nachricht. Diese Szene ist auch keine extreme Situation oder wurde bei äußerst schlechten Lichtverhältnissen wie Lowlight fotografiert, die Wahrscheinlichkeit, gerade bei Wildlife, genau diese ungünstigen Verhältnisse anzutreffen, ist sehr hoch. Man sieht es beim Fotografieren schon im Sucher – der AF-Punkt ist anscheinend etwas unsicher in seiner Arbeit.

Betrachten wir eines der Frames aber einmal genauer. Hier zeigt sich, dass die S5II nur so gut sein kann wie ihr Anwender:

Abb. 22 – Einzelnes Frame aus dem Serienbild


Es fällt auf, dass in diesem Foto eigentlich kein einziger Bildteil scharf ist. Selbst wenn der Fokus daneben liegt – es müsste dann eben genau dort, also „daneben“ eine Schärfe zu sehen sein. Da dem nicht so ist, ist der Hauptverdächtige der Fotograf. Was hier geschah ist leicht zu erklären: bewegt sich das Motiv UND der Fotograf, und das bei Offenblende, kann es nur noch zu Unschärfen kommen. Lösung: auch bei kurzen Verschlusszeiten an ein Stativ denken.


Abb. 23 – 100% Crop aus einem Serienbild


Auch bei diesem Frame ist eine, wenn auch leichte, Unschärfe zu sehen, die durch Offenblende und leichte Bewegung durch mich und nicht durch AF-Schwäche der Kamera entstand. Fakt ist jedoch: der Verfolgungs-AF der S5II brächte noch etwas Support vielleicht durch ein eventuelles Firmware-Update.

Im Videobereich, insbesondere beim Vloggen, ist der AF jedoch ein kolossaler Sprung nach vorne im Vergleich zum bisherigen Kontrastautofokus. Filmt man sich mit aktivierter Gesichtserkennung, sind auch wildere Gesten, Bewegungen oder Drehungen und Brillen/Hüte kein Problem für den AF mehr. Das unschöne Pumpen und Nachfassen des Fokus sind Vergangenheit, mich erinnert das Footage an den Klassenprimus Sony, der hier vor einigen Jahren schon Maßstäbe gesetzt hat. Wie ich später noch zeigen werde, wird das Filmen eines Motivs, statt dieses mit Serienbildern zu fotografieren, wohl die Zukunft werden. Die S5II ist nämlich in der Lage im 6K-Modus bei fast nativer Auflösung Fotos auszugeben.

Panasonic hat der Kamera noch eine zusätzliche Funktion spendiert:

den Sternen-Autofokus. Nicht wenige Fotografen bezeichnen die Astrofotografie als Königsdisziplin, zumal hier meist manuell gearbeitet wird, und einiges an Wissen und Erfahrung von Nöten ist, um die Himmelskörper einzufangen. Unerfahrene Anwender werden es kennen: man steht nachts müde auf dem Plateau und bekommt einfach kaum etwas scharf oder überhaupt zu sehen.

Genau hier setzt der Sternen-AF an. Werden Besagte erkannt, stellt die S5II automatisch darauf scharf.


Abb. 24 – Sternen-AF


Für mich als Neuling in dieser Disziplin ist das eine ziemliche Erleichterung, und auch wenn die beiden Fotos für jedes Astromagazin wohl eher Ausschuss als Zeigenswert wären, ermöglichte mir der Sternen-AF zumindest den ersten und schwierigsten Schritt: das Scharfstellen auf das Himmelszelt. Dies als Basis lässt mich die S5II Erfahrung sammeln. Und bis ich die Milchstraße gefunden, und diese bei der richtigen Zeit fotografieren kann, schalte ich den automatischen AF dazu.


Zusammenfassend kann man sagen: der Autofokus hat sich stark verbessert und liegt jetzt auf dem Niveau der Wettbewerber.

Hier kommt hinzu, dass die Panasonic S5II preislich attraktiv ist und somit keinen Kompromiss mehr ist, sondern ein verlässliches Arbeitsgerät ist, das beim AF keine große Konkurrenz scheuen muss.



II ECHTZEIT - LUTS


Ergebnisse auf den üblichen Suchmaschinen über dieses Thema führen zu relativ wenig Erfolg – der Begriff LUT ist vieldeutig und auch dessen Anwendung in der Fotografie hat bislang noch bei recht wenigen Fotografen Einzug gehalten. Ein LookUpTable ist eine Mischung aus farb- und kontrastverändernden Eingriffen in ein Foto. Der Hauptanwendungsbereich ist in der Filmproduktion, bekanntestes Beispiel ist die Filmreihe „Die Matrix“, durch die sich kontinuierlich ein sichtbarer Grünstich zieht. Und kaum eine moderne Film- oder Serienproduktion kommt ohne einen charakteristischen Farbstich aus. Dabei werden die Filme nicht mit diesen LUTs gedreht, sie werden in der Nachbearbeitung hinzugefügt, man nennt das „Grading“. Auch für die Fotografie sind LUTs verfügbar, in Adobe Photoshop gibt es diese seit langer Zeit. Dabei sollte man LUTs nicht mit Presets verwechseln, die für Lightroom oder als Aktion für Fotos erhältlich sind. LUTs haben einen cinematischen Charakter und verändern das Bild nicht in einfacher Weise, wie man es häufig auf Influencer-Portfolios sieht.

Damit ein LUT überhaupt funktioniert, muss zuerst in einem kontrastflachen Bildprofil gefilmt bzw. fotografiert werden.

Abb. 25 – Vlog2 Bildprofil


Das Material beinhaltet mit diesem Bildprofil den größtmöglichen Dynamikumfang der Kamera, um, je nach gewünschtem Grading, massiv in die Kontraste und Farben eingreifen zu können. Was zuerst wie ein sehr flaues Bild aussieht, kann sich vollkommen verändern.

Abb. 26 – Vlog2 Bildprofil, nachträglich gegradet


Dabei geht es aber nicht darum, das Bildmaterial wieder „zu retten“, sondern ihm einen Charakter zu geben, einen Wiedererkennungswert, so wie bei besagtem Film „Die Matrix“.

Nachteil: jedes Footage und jedes Foto muss aufwändig in diesen Bildstil gegradet werden.

Die Panasonic S5II bietet die Möglichkeit einen dieser Bildstile in ECHTZEIT mitzufotografieren. Das bedeutet in der Praxis ganze Bildserien bereits während der Fotografie mit einem ausgewählten LUT zu erzeugen. Damit ersparen sich Hochzeits- Reportage- oder Street/Architektorfotografen die gesamte nachträgliche Bildbearbeitung. Dabei geht es nicht nur um Zeitersparnis, sondern auch um das Umgehen von einer eventuell ungeliebten Nachbearbeitung. Echtzeit-LUTs sind natürlich auch für diejenigen interessant, die Interesse an einem immer gleichen, für sie charakteristischen Bildstil haben.


Der Clou an der Sache: die S5II erlaubt das Laden eigener LUTs im .cube oder .vlt Format in die Kamera über die Speicherkarte. Damit ist sie nicht einfach ein Abspielgerät für irgendwelche voreingestellten Kreativ-Effekte, die sehr häufig in Smartphones oder Filtersammlungen zu finden sind, sondern eröffnet eine riesige Bandbreite, denn damit kann ich zum Beispiel als Filmemacher meine eigenen Gradings in die Kamera integrieren und sofort damit fotografieren.

Natürlich hat die Kamera bereits einige LUTs an Bord, es lassen sich in der aktuellen Firmware 2.0 (Stand 07/23) bis zu 10 LUTs in der Kamera registrieren und über das Q-Menü abrufen.

Abb. 27-30 – Bilderserie im selben Stil mit selbst erstelltem LUT


Zwei Dinge sollte man über diese Funktion jedoch noch wissen:

1.

Einmal LUT – immer LUT. Das Grading des LUT greift im Regelfall sehr tief in die Farb- und Kontrastwerte des Bildes ein. Diesen nachträglich wieder herauszubekommen, ist äußerst aufwändig, wenn gar unmöglich. Auch wenn die Kamera ein RAW ausgibt, es empfiehlt sich, sollte eines der Bilder nicht mit dem LUT verrechnet werden, eine RAW + JPG-Ausgabe.


2.

Color Lookup Tables sind kein Garant für korrekte bzw. ausgeglichene Belichtung. Bei einer Bilderserie muss nach wie vor auf die Belichtung geachtet werden. Einige LUTs haben einen extrem hohen Kontrast, ein prüfender Blick auf die Lichter und Tiefen ist hier absolut notwendig, es sei den man hat es auf einen hochkontrastreichen Look abgesehen.

Mit den Echtzeit-LUTs bietet die Panasonic S5II eine Funktion, die den Anwender und seine Präferenzen in den Mittelpunkt stellt.



II VIDEO


Seit vielen Jahren ist die Möglichkeit mit der Fotokamera auch filmen zu können, ein Standardfeature geworden. Camcorder gibt es nur noch selten und wurden von den Smartphones prakisch abgelöst. Seither buhlen die Hersteller mit hohen Auflösungen und professionellen Funktionen um die Kundschaft. Panasonic hat in die S5II mit einem Spitzenwert von 6K Auflösung in 30fps ausgestattet, 4K Auflösung bei 10 Bit und FullHd mit 120fps sind ebenfalls an Bord. Bei solchen Superlativen stellt sich die Frage, ob man nicht lieber filmen als fotografieren sollte.

Was man dazu aber wissen muss: die meisten Menschen nehmen die Unterschiede bei der Bildauflösung zwischen FullHD und UHD (4K) nicht mehr wahr. Das gilt natürlich auch für die 6K Auflösung. Hinzu kommt, dass sich das 6K Footage auf kaum einem Monitor nutzbringend abspielen lässt und das Abspielgerät in ziemliches Schwitzen bringen kann, zumal hier in schneller Folge einiges an Datenmengen verarbeitet werden müssen. Selbst UHD kann bei schwachbrüstigen Geräten ein störendes Ruckeln erzeugen.


Wozu also 6K? Der Vorteil ist nach wie vor die Auflösung. Denn ein Standbild aus einem 6K Footage ist fast genauso hoch aufgelöst wie die nativen 24 Megapixel in der Fotografie, also 5952 x 3967 Pixel oder 5888 x 3312 Pixel bei 16:9. Für einen Fotografen eröffnen sich hier ungeahnte Möglichkeiten: es lassen sich damit quasi in derselben Zeit Filme wie auch Fotos erstellen.

Abb. 31 – Standbild aus einem 6K Footage mit 5962 Pixeln in der Breite


Selbst bei 4K Auflösung wären hier noch 3840 Pixel möglich, was Ausdrucken bis 30 Zentimetern entspricht. Auch wenn die Idee aus einem Footage ein Standbild als Foto zu generieren nicht neu ist, wissenswert hier ist, dass die Panasonic S5II (ein entsprechend gutes Objektiv vorausgesetzt) knackscharfes Footage erzeugt und je nach Framerate Augenblicke eingefangen werden können, die selbst bei schnellsten Serienbilderfolgen nur mit Glück gelingen würden.

Wenn wir uns nochmals an den Test mit dem Verfolgungs-AF erinnern, bei dem das Fotomodell auf die Kamera zügig zugelaufen kam, wäre eine bessere Lösung ein kurzer 6K-Film gewesen, aus dem man dann einen einzelnen Frame gewählt hätte. Das bedeutet für Sport- und Actionfotografen hoch aufgelöste Fotos. Und der dabei erzeugte Film ist durchaus einem potentiellen Kunden oder Interessierten zusätzlich anbietbar.

Das Filmen in 6K hat aber noch einen weiteren Vorteil: es lassen sich damit Vergrößerungen erzeugen, die eine fehlende Brennweite ersetzen können, Details erhöhen oder beim Filmschnitt mehr Dynamik erzeugen.

In der Praxis bedeutet das einen 6K Film zu drehen, der dann durch seine über 400% höhere Auflösung genau diese Vergrößerungsmöglichkeiten ermöglicht.

Abb. 32 – Auflösungen im Vergleich


Vergrößerungen sind meist mit Qualitätseinbußen verbunden, insbesondere in den mittleren und kleinen Details. Hier jedoch setzt man ein weit über 4-fach größeres Footage in einen 1920 Pixel breiten Film ein, hat damit einen 4-fachen Ausschnitt erzeugt, und das ohne Qualitätsverluste.

Damit werden Makro-ähnliche Aufnahmen möglich, ohne ein Makroobjektiv haben zu müssen oder ein Insekt beispielsweise durch Annäherung zu verscheuchen.


Abb. 33 + 34 – 6K-Footage im Makrostil innerhalb des FullHD-Films


Durch die Vergrößerung werden jedoch unruhige Bewegungen, Verwacklungen oder Fokusfails/Unschärfen wesentlich deutlicher. Ein Stativ und ein treffsicherer Fokus sind hier zwingend notwendig, der verbaute Bildstabilisator in der S5II ist nicht für Detailausschnitte vorgesehen, ein Filmen aus der Hand ist nur für den kompletten Bildausschnitt sinnvoll.

Man muss sich dabei aber nicht unbedingt nur auf einen Makro-Look beschränken, ein reiner Zoom wie zum Beispiel in der Wildlife-Reportage werden damit ebenfalls möglich.


Abb. 35 + 36 – 6K-Footage als Brennweitenkompensation


Die Nachteile von 6K sollte man jedoch auch kennen.

- Hohe Datenmengen

- Folgekosten (geeignete Speicherkarte und PC)

- Videoschnitt-fähiger PC mit guter Grafikkarte notwendig


Auch wenn es sich fast wie eine Randnotiz liest: das „klassische“ FullHD Footage ist kristallklar und profitiert vom IBIS der S5II und kann durch die aktivierbaren 120fps stark verlangsamt werden.


Auch hier zeigt sich erneut die Vielseitigkeit und Anwenderfreundlichkeit der Kamera. Praktisch könnte man einen gesamten Film mit nur einer Brennweite drehen und dabei mit 6K-Zoom, der Geschwindigkeitsbalance durch 120fps und den Handheld-Möglichkeiten des IBIS einen Großteil aller filmerischen Aufgaben erledigen.



II FAZIT


PROS

+

Anwenderfreundliches, durchdachtes Design in leichtem Gehäuse, hohe Kompatibilität zum Vorgängermodell und Drittherstellern

+

Ausgezeichnete Bildqualität mit sehr gutem Dynamikumfang und Rauschverhalten, gute Objektive vorausgesetzt

+

Funktionaler, neuer Phasen-Autofokus mit großem Umfang an individuellen Einstellmöglichkeiten

+

Großer Objektivpark durch die Öffnung des L-Mounts für Leica, Sigma und Dritthersteller

+

6K / 4K UHD und FullHD in kristallklarem Footage

+

In-Body-Bildstabilisierung ermöglicht verwacklungsarmes Filmen und längere Belichtungszeiten bei längeren Brennweiten

+

Echtzeit-LUTs für individuelles Arbeiten in großen Bildmengen



CONS

-

Etwas lange Einschaltzeit der Kamera

-

Mittelmäßige Batterielaufzeit

-

Folgekosten: um die Kamera im vollen Maße auszureizen müssen gute bis sehr gute Objektive angebracht werden, was das relativ leichte Anfangsgewicht wieder aufhebt

-

Beim Wechsel des Objektivs erscheint häufig eine Kontaktfehlermeldung

-

Durchschnittliche Serienbildgeschwindigkeit


Ein Wort noch zum Preis: Mit durchschnittlich 2.000 Euro (Stand: 07/2023) für das Gehäuse liegt die S5II im Mittelfeld zu den Wettbewerbern. Die Kamera ist (abgesehen von der 6K Fähigkeit) auch nicht so spezialisiert in manchen Features, und genau das ist auch ihr Vorteil. Man bezahlt hier kein Superlativ mit, dass man im Regelfall nicht braucht oder meint brauchen zu müssen. Die Kamera ist keine neue Heldin im Lineup, die bejubelt werden will, sondern ist ein hervorragendes, durchdachtes Werkzeug, das den Anwender abholt, statt ihn begeistern zu wollen.

Letzteres findet beim Betrachten der erzeugten Fotos ohnehin statt. Und nur darauf kommt es an.


Test der Panasonic S5II auf Akigrafie LIVE! https://youtu.be/vhUx50w3d_0


© 07.2023 Akigrafie

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